SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen.
Bezogen auf die innerstädtischen Verwaltungsdynamiken wird das Nachhaltigkeitsziel in Form von betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) umgesetzt.
Gemäß der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fußt das BGM auf drei Säulen: dem Arbeits- und Gesundheitsschutz, der betrieblichen Gesundheitsförderung und dem betrieblichen Eingliederungsmanagement nach längerer Krankheit.
Dahinter steht ein eher eng gefasstes Verständnis von „Gesundheit“ im Sinne von der Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen. Ergonomische Büromöbel oder Belichtungssituationen des Arbeitsplatzes gehören dann ebenso zu den Bausteinen des BGM wie Sport- und Entspannungsangebote als Präventionsmaßnahmen.
Bereits deutlich vor Ausbruch der Corona-Pandemie stehen vermehrt auch psychosoziale Faktoren wie Überlastung, Stress oder Mobbing auf der Liste der Krankheitsursachen in öffentlichen Verwaltungen. In der aktuellen Situation hat sich diese Form der Belastung noch drastisch erhöht. Psychosoziale Beratungsstellen als eigenständige Stabstellen bei der Personalentwicklung sind in vielen Kommunen eine wichtige Anlaufstelle.
Entscheidend für die psychische Gesundheit ist die Arbeitsatmosphäre und die Kultur in der Verwaltung. Die Sensibilisierung und Fortbildung der Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle. Ein solch ganzheitlicher Ansatz für ein BGM entspricht der Gesundheitsdefinition der Weltgesund-heitsorganisation WHO: Gesundheit ist der Zustand völligen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens.
Der beispielhafte Ansatz der Stadt Aachen entspricht diesem breiten Verständnis. Das Selbstverständnis der Stadt basiert auf der Leitidee „Gesunde Beschäftigte in einer Gesunden Stadtverwaltung Aachen“. Das betriebliche Gesundheitsmanagement zielt auf die Förderung der individuellen Gesundheit und darauf, einen Beitrag zu einer gesunden Organisation zu leisten.
Ein systematisches Betriebliches Gesundheitsmanagement kann u. a. zu folgenden positiven Veränderungen beitragen:
Erhalt bzw. Steigerung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit
- Langfristige Senkung von Krankenständen und somit Personalkosten
- Verbesserung von Kommunikationsstrukturen im gesamten Unternehmen
- Stärkung von Gesundheitsbewusstsein und -kompetenz, insbesondere Stärkung der Eigenverantwortung der Beschäftigten
- Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und Gewinnung von Fachpersonal