Fußverkehr in den Kommunen stärken

Gehen ist ein so normaler Teil des täglichen Lebens, dass eine besondere Befassung mit dem Thema kaum nötig erscheint. Aber: Der Fußverkehr verdient und benötigt zusätzliche Aufmerksamkeit.

Jeder Mensch geht jeden Tag wenigstens eine kurze Strecke zu Fuß. Trotzdem wird Fußverkehr in unseren Städten und Gemeinden stiefmütterlich behandelt. Bei Planungen wird er oft gar nicht mitgedacht. Das Straßenverkehrsrecht und die Straßenverkehrsordnung nehmen vor allem den reibungslosen Autoverkehr ins Visier.

Die hohe gesellschaftliche und verkehrsplanerische Bedeutung des Fußverkehrs spiegelt sich meist noch nicht in der Wahrnehmung von Politik und Verwaltung wider. In nur wenigen Kommunalverwaltungen hat der Fußverkehr eine eigene Zuständigkeit oder Personalmittel. Positiv ist, dass sich bereits viele Menschen aus Bereichen wie der Verkehrssicherheitsarbeit, Bildung oder Behindertenverbänden mit dem Fußverkehr befassen. Eine systematische Förderung benötigt jedoch eigene Ressourcen und langfristig angelegte Strukturen.

Die Straße durch die Menschen zurückerobern

Welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Straßen für Menschen zu planen und zu gestalten, ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden. Wichtige Faktoren sind unter anderem ausreichend Raum für Fuß- und Radverkehr, attraktive Aufenthaltsbereiche, niedrige Geschwindigkeiten für den motorisierten Verkehr, gute Sichtbeziehungen zwischen allen Verkehrsteilnehmenden und gemischte Nutzungen im Erdgeschoss. Dabei müssen es nicht immer die teuren Maßnahmen sein.

  • – VCD Leitfaden zur Rückeroberung der Straße > hier lesen

Unterstützungen des Landes

Winfried Hermann, Landesverkehrsminister: „Fußverkehrsförderung ist ein wichtiges Thema, spielt sich jedoch hauptsächlich auf Ebene der Städte und Gemeinden ab, daher sind die Aktivitäten des Landes darauf ausgerichtet, die Kommunen bei der Förderung des Fußverkehrs zu unterstützen.“

  • – Aktionsprogramm des Landes „Sichere Straßenquerung – 1.000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“ > hier mehr lesen
  • – Grundlagendokument zur Fußverkehrsförderung  > hier lesen

ÖPNV mit Fußwege zusammendenken

Bessere Fußwege in der Stadt stärken den ÖPNV. Denn was nützt eine komfortable, sichere und barrierefreie Haltestelle, wenn die Strecke dorthin voller Hindernisse ist?

Der Verkehrsclub Deutschland hat einen Leitfaden für gute Wege zur Haltestelle veröffentlicht. Darin werden zehn einfach umzusetzende Maßnahmen vorgestellt, mit denen Kommunen Fußwege aufwerten und somit den ÖPNV attraktiver machen können.

 

 

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